Mit blauem Auge davon gekommen

  • Herren 1
  • 07.01.2019
  • Florian Manser
  • 611
 
Vieles war anders an diesem Tag. Bereits um 13.30 ein Spiel, meterhohe Schneemauern, die den Weg nach Zuckenriet säumten und eine geschlossene Halle bei Ankunft der Appenzeller. Der UHT H.S. Bronschhofen lud als Tabellenletzter zum Kampf und auf dem Papier schien die Sache eine klare Angelegenheit.

22 Appenzeller gegen 12 Hot Shots. Tabellenvierter gegen Schlusslicht. Seriöse Vorbereitung gegen plauschiges Einspielen. Taktik gegen Glücksspiel. Die Gegensätze zogen sich immer weiter. Doch das sich entwickelnde Spiel war unglücklicherweise ausgeglichen. Die Appenzeller zwar in häufigem Ballbesitz und einigen, wenigen Chancen. Weitaus gefährlicher, wenn auch etwas seltener, traten die Bronschhofener vor dem Tor auf. Es brauchte teilweise einen hellwachen Michael Inauen im Tor, der Schlimmeres verhinderte. Die Innerrhoder bekundeten grosse Mühe mit der Spielweise der Einheimischen. Immer wieder gelangte eine für das Unihockey eigentlich untypische Flanke zu den flinken Flügelspielern und es kam, wie es kommen musste: 1:0 für die Hot Shots. Die Appenzeller rissen das Spiel zwar wieder an sich, ein Tor gelang ihnen aber bis zum Pausenpfiff nicht mehr.

«Wieso gelingt es uns nicht, die offensichtlichen Schwächen der Bronschhofener einfach eiskalt auszunutzen?», dieser Grundtenor zog sich durch die wachrüttelnde Ansprache von Coach Mösli. Er forderte Konzentration, Mut und das jeder Spieler das zeigt, was er kann. Nach einigen personellen Wechseln ging es zurück aufs Feld und nun traten die Appenzeller entschlossener auf. Nach kurzer Zeit gelang Aldo Blaser auf Pass von Mario Gasser endlich der erste Treffer für die Appenzeller. Als Kurz darauf das Geburtstagskind Florian Manser einen sehenswerten Angriff über mehrere Stationen im Tor versenkte, ging ein leichtes Aufatmen über die Appenzeller Bank (Assist Ernst Widmer). In der Folge hatten die Bronschhofener nur wenig entgegenzusetzen. Es blieb bei der knappen 2:1-Führung.

Nach der Pause bediente Sandro Bösch Pascal Frischknecht, welcher den Lochball aus der Drehung direkt unter die Latte zimmerte. War nun der Knoten geplatzt? Mitnichten, denn die Appenzeller schafften es nicht, die Konzentration hoch zu halten. Dies nur auf die ungewohnte frühe Spielzeit oder die ungewohnte Spielweise der Gäste zu schieben, wäre zu einfach. Schlussendlich gaben Sie innert zwei Minuten den Vorsprung wieder her. Beim Stand von 3:3 kam es beinahe zum Worst-Case-Szenario, doch Michael Inauen parierte den Penalty bravourös. Dies schien nun ein Weckruf zu sein: Mario Gasser schloss den nächsten Angriff der Appenzeller erfolgreich ab. Andrin Sutter bediente ihn dabei mustergültig und die Innerrhoder schienen trotz teilweise ungenügender Leistung doch noch belohnt zu werden. Ein haarsträubender Wechselfehler des UHA sorgte dann aber dafür, dass es wieder unentschieden hiess. Die Schlussminuten gehörten dem UH Appenzell. Als dann auch noch eine Strafe gegen das Heimteam ausgesprochen wurde, versuchte man alles, das Spiel doch noch zu gewinnen. Bis zur Schlusssirene gelang dies jedoch nicht. Erst 30 Sekunden später – in der Verlängerung – sicherten sich die Appenzeller dank Aldo Blaser den Zusatzpunkt und kamen mit einem blauen Auge davon. Die Freude darüber hielt sich jedoch in Grenzen...


Die Innerrhoder kamen ins Straucheln, konnten den Schaden aber in Grenzen halten.