Reaktion gezeigt. Feuer entfacht.

  • Herren 1
  • 21.01.2019
  • Florian Manser
  • 809
 
Das Jahr 2019 stellte sich für die UH Appenzell Herren 1 als problematisch dar. Aus zwei Spielen gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte resultierten lediglich zwei Punkte – zu wenig für die Ansprüche der Appenzeller. Nun kam es zu einem Wiedersehen mit den Glatttal Falcons, welche im Hinspiel souverän besiegt wurden und die auf dem letzten Tabellenplatz liegen. Ein Sieg war also – unabhängig jeglicher Ansprüche – Pflicht.

Beim Einspielen bemerkte man bereits das neugewonnene «Feuer», welches dank einer befreienden Teamaussprache nach der enttäuschenden Niederlage gegen den STV Berg zu lodern begann. Als Alain Köppel kurz vor dem Spiel in der Kabine die Innerrhoder mit seiner metaphorischen Rede aufputschte, entfaltete sich bei dem einen oder anderen eine Gänsehaut. So starteten die Appenzeller schwungvoll in die Partie.

Die Chancenauswertung bleibt vorerst aber noch ein Problem der Herren. Sie bestimmten das Tempo, führten das Spiel und tauchten immer wieder gefährlich vor dem Tor auf – ein Torerfolg blieb zunächst aber aus. Das Heimteam wusste sich kaum zu wehren und brachte kaum Druck auf das Tor der Appenzeller. Als Marius Wolf dann Pascal Frischknecht bediente, schien der Knoten geplatzt. Die Innerrhoder spielten weiter aggressiv und konnten einige gefährliche Aktionen feiern. Der Ball fand den Weg ins Tor aber leider nicht noch einmal.

Nach dem Pausenpfiff zeigte sich dasselbe Bild. Die Appenzeller schalteten und walteten und die Falcons waren nur zu einigen wenigen, meist ungefährlichen, Nadelstichen in der Lage. Im Mitteldrittel nahmen die Falcons den Kampf an und es kam zu einigen Strafen auf beiden Seiten. Zwar traf Aldo Blaser im Powerplay auf Pass von Marco Solenthaler, doch immer wieder scheiterten die Appenzeller am letzten Pass oder einem ungenügenden Abschluss. Als dann ein Appenzeller eine Strafe fasste, kamen die Falcons zu einigen Abschlüssen. Der wahrscheinlich unspektakulärste davon, landete im Tor. Die Appenzeller fingen sich jedoch wieder und übten weiter Druck aus. Doch auch in dieser Phase schafften es der UHA nicht, etwas Zählbares daraus zu machen. Getreu dem verstaubten Sprichwort «Wer die Tore nicht macht,...» schlug der Ball plötzlich hinter Cédric Sutter im Tor ein und es stand 2:2 – Pause.

Für den Schlussabschnitt nahmen sich die Innerrhoder vor, die Chancenauswertung endlich zu verbessern. Und wieder war es Aldo Blaser, der den widrigen Bodenverhältnissen trotzte und den Pass von Marco Solenthaler im Tor unterbrachte. Das Feuer wurde langsam grösser. Doch die Falcons hatten noch ein nasses Holzstück im Köcher und konnten ausgleichen. Wer schon einmal probiert hat, im Winter ein Feuer zu entfachen, der weiss, dass dies ein Geduldsspiel ist. Die Appenzeller blieben ihrem Spiel treu, stellten jedoch auf zwei Linien um. Eine Massnahme, die sich auszeichnen sollte. Aldo Blaser mit seinem dritten Treffer versenkte die Kugel nach einer Freistossvariante, die sich Assistgeber Marius Wolf in nächtelanger Kleinarbeit ausgedacht hatte. Da das Spiel nur noch einige Minuten dauern sollte, öffneten die Falcons ihre Defensive etwas, was zu grosszügigeren Platzverhältnissen für die Innerrhoder führte. Einer, der solchen Freiraum gerne ausnützt ist Lukas Sutter. So spurtete er aus der eigenen Ecke in die gegnerische und bediente seinen Bruder Aurel Sutter, welcher aus spitzem Winkel die beruhigende Zweitoreführung besorgte. Diesen Spielstand konnten die Appenzeller bis zum Ende verwalten und konnten Ihren ersten Dreipunktesieg im 2019 feiern. Da nun Natipause ist und das Direktduell gegen Grabs ansteht, tun die Appenzeller gut daran, an ihrer Chancenauswertung zu arbeiten.


Man stelle sich vor, alle hätten soviel Zielwasser getrunken wie Aldo. Uii uii uiii ;)