Ein körperbetontes Spiel gegen die Rangers aus Grabs konnte erst im Penaltyschiessen zugunsten des Heimteams entschieden werden. Da Appenzell zwischenzeitlich mit drei Toren in Führung lag, muss man leider sagen, dass ein Punkt verloren wurde - und nicht zwei gewonnen.
Wie immer gegen Grabs herrschte vor dem Match eine aufgeregte Stimmung. Schliesslich wusste jeder, was ihn erwartete: Eine geballte Ladung körperliche Intensität. Der Blick auf die letzte Begegnung lohnte sich, denn man gewann im September 2020 auswärts gar mit 8:1. Die Einstellung war deshalb klar: Es musste ein ähnliches Resultat her und damit den Rangers gezeigt werden, wo ihr angeblicher Lieblingsgegner den Moscht holt. Somit war die Partie lanciert.
Die Gäste starteten besser ins Spiel, übten früh Druck auf die Appenzeller aus und erzielten nach sechs Minuten prompt das erste Tor der Partie - und das nicht unverdient. Das Heimteam wurde dadurch allerdings wachgerüttelt und kam immer besser ins Spiel. Dario Fässler schoss sich nach etwas mehr als acht Zeigerumdrehungen den Frust von fünf Gegentoren in Manchester von der Seele und nagelte den Ball den Grabsern mit voller Wucht unter die Latte. Der Ausgleich hielt allerdings nicht lange stand und die Gäste konnten eine Minute später durch einen sauber gespielten Konter wieder in Führung gehen. Der UHA übernahm aber immer mehr das Spieldiktat und zwang die Rangers in ihre eigene Zone. Nach knapp zwölf Minuten glich Aldo Blaser aus und wenige Augenblicke später markierte Lars Moser das erste Mal eine UHA-Führung. Dieser Spielstand war zugleich auch das erste Pausenresultat, nachdem die Appenzeller eine Powerplay-Situation nicht für sich nutzen konnten.
Das zweite Drittel hatte anfangs nicht viel zu bieten. In der 27. Minute aber kam Yves Angehrn zu Fall und berührte den Ball, was eine Strafe wegen Bodenspiel nach sich zog. Die Unterzahl wurde vom UHA allerdings souverän und ohne kritische Situationen überstanden. Danach wurde das Heimteam wieder dominant und Aldo Blaser erzielte sein zweites Tor nach einer schönen Vorlage von Dario Löhrer nur 40 Sekunden nach Yves' Wiedereinstieg ins Spiel. Dies war der Grundstein einer zehnminütigen Druckphase der Appenzeller. Auch Lars Moser hatte Lust am Scoren gefunden und vollendete einen eigens eingeleiteten Konter eiskalt zum 5:2. Damit war auch der zweite Pausenstand gefunden.
Coach Mösli warnte in der Drittelspause vor einem Ausruhen auf dieser 3-Tore-Führung und erinnerte an die harte Spielweise der Gäste. Diese wiederum verteidigten noch härter, liessen dem Heimteam in der eigenen Zone kaum Platz und lauerten hauptsächlich auf Kontermöglichkeiten. Davon gab es in fünf Minuten drei Stück, welche allesamt in Tore umgewandelt wurde. Nach 48 Minuten stand es also wieder unentschieden und die Spannung kam zurück. Mösli stellte auf zwei Linien um, damit die Intensität wieder erhöht werden konnte. Appenzell spielte, Grabs konterte und auf beiden Seiten wurden Chancen nicht verwertet, bis Alain Köppel in der 56. Minute nach einem Abpraller des gegnerischen Torhüters am schnellsten reagierte und das 6:5 erzielte. Die Führung hielt aber nur eine Minute an und die Gäste konnten wieder durch einen Konter antworten. Diese konnten dann den Spielstand bis zur Schlusssirene verwalten und es ging in die Verlängerung.
Der UHA spielte weiterhin mit zwei Linien, welche von den rund 120 anwesenden Zuschauern lautstark angefeuert wurden. Das Golden Goal wurde aber nach Chancen auf beiden Seiten nicht erzielt, was ein Penaltyschiessen zur Folge hatte.
Den ersten Penalty der Gäste konnte Michael Inauen, welcher Cédric Sutter im Tor ersetzte, nachdem dieser ein weiteres starkes Spiel gezeigt hatte, parieren. Allerdings war auch Aldo Blasers Versuch nicht von Erfolg gekrönt. Nach einem weiteren Fehlschuss der Gäste, versenkte Yves Angehrn seinen Penalty souverän und brachte den UHA damit in Führung. Diese wuchs nach einem weiteren Misserfolg der Gäste zusätzlich an, als auch Andrin Sutter für die Appenzeller traf. In der Folge wurde Michael Inauen auch ein erstes Mal überwunden, was allerdings keine weiteren Konsequenzen hatte, denn Maurin Dörig sicherte dem Heimteam mit seinem viel umjubelten Tor den verspäteten Sieg und somit den zweiten Punkt.
Trotzdem muss man sagen, dass der UHA einen Punkt verloren hatte, da es sicherlich möglich war, die Rangers schon in der regulären Spielzeit zu schlagen und somit die gesamte Punkteausbeute in Appenzell zu lassen. Nichtsdestotrotz zeigte man Moral, dominierte über weite Strecken und gewann das Spiel dennoch. Dies zeugt von einer positiven Entwicklung der gesamten Mannschaft im Laufe der letzten Jahre.
Herzlichen Dank an die rund 120 Zuschauer, die das Heimteam unterstützt, die Nerven behalten und die Verspätung in Kauf genommen haben. Das nächste Heimspiel der Herren I findet in zwei Wochen, am 7. November, zur gleichen Zeit am gleichen Ort und mit hoffentlich den gleichen Zuschauern statt.
UH Appenzell - UHC R. Grabs-Werdenberg 7:6 n.P. (3:2, 2:0, 1:4, 0:0)
Turnhalle Gringel, Appenzell. 119 Zuschauer. SR Pitschen/Senn.
Tore: 7. H. Bicker 0:1. 9. D. Fässler 1:1. 10. R. Tischhauser (F. Kramer) 1:2. 12. A. Blaser (D. Löhrer) 2:2. 13. L. Moser (Au. Sutter) 3:2. 29. A. Blaser (D. Löhrer) 4:2. 34. L. Moser (Au. Sutter) 5:2. 44. R. Tischhauser (M. Ottiger) 5:3. 47. F. Grässli 5:4. 49. R. Tischhauser (F. Kramer) 5:5. 56. A. Köppel 6:5. 57. R. Tischhauser (M. Egli) 6:6.
Penaltyschiessen: F. Grässli verschiesst. A. Blaser verschiesst. M. Egli verschiesst. Y. Angehrn trifft 1:0. M. Ottiger verschiesst. An. Sutter trifft 2:0. R. Tischhauser trifft 2:1. M. Dörig trifft 3:1.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UH Appenzell. 1mal 2 Minuten gegen UHC R. Grabs-Werdenberg.
UH Appenzell: Cédric Sutter (T), Michael Inauen (T); Yves Angehrn, Marco Solenthaler, Andrin Sutter, Aldo Blaser, Dario Löhrer; Michael Sutter, Lars Lamminger, Pascal Frischknecht, Alain Köppel, Maurin Dörig; Sandro Bösch, Lars Moser, Dario Fässler, Aurel Sutter, Fabian Anderegg; Mauro Neff, Gian Mock, Christoph Fässler.
Verletzt/Krank: Lukas Sutter, Joel Untersander, Pascal Gmünder, Raico Sutter.
Abwesend: Marius Wolf.
Coach: Marco Mösli.