Herren 2 steigen in die 3. Liga GF auf!!

  • Herren 2
  • 03.04.2023
  • Alex Baumann
  • 1457
 
Dank drei sehr starken Spielen am Aufstiegswochenende steigen die Herren 2 in die 3. Liga GF auf! Jetzt gibt es das Heldenepos zum Nachlesen.

«Wollt ihr am Wochenende aufsteigen?» fragte uns Coach Chitzeler nach dem Abschlusstraining am Mittwoch. Das Wollen äusserte sich in betretenem Schweigen, dann zögerliche Zustimmung und so einigte man sich, es wenigstens zu versuchen. Mit dieser Lockerheit stieg man am Samstag ins erste Spiel gegen die Second Hand Teufel aus der March, die ihre Gruppe gewonnen hatten. Die Appenzeller fanden in der ersten Hälfte mehr Platz als erwartet vor und versiebten einen Hochkaräter nach dem anderen. Erst in der zweiten Hälfte erlöste Pascacell Heeb auf Pass von Flöball Manser die Nerven von Hilfscoach Ernst. Kurz darauf konterte man in einem klassischen Viertligamanöver die in Unterzahl spielenden Märchler aus. Stegi zimmerte den Ball humorlos in die Maschen. Nach dem Anschlusstreffer schloss wiederum Pascal eine Traumkombination mit Mario Fässler ab. Eben dieser Chitzeler brachte den 4:2-Sieg mit seinem Treffer ins leere Tor in trockene Tücher.

Am Abend stimmte man sich mit steirischer Kost auf den nächsten Tag ein. Es schwang bei aller Panier auch etwas Wehmut mit. Reto Fässler übergab nach 7-jähriger Tätigkeit den Trainerstab an Adi Graf und Raico Sutter. Vielen Dank Reto für alles! Die gute Stimmung im Team ist zum grossen Teil dein Verdienst. Auch Ernst Widmer trat aus gesundheitlichen Gründen nach 40 Jahren Unihockey zurück. Die Leidenschaft, mit der Ernst den Sport ausübte und trainingsmässig weiter ausüben wird, wünscht man sich für jeden Junior. Da können wir uns alle eine Scheibe – ausser vielleicht vom Knorpel – abschneiden!

Am Sonntag traf man auf die Capitals aus Bern. Die mitgereisten Fans aus Bern sorgten für tolle Stimmung und Frisuren. In der ersten Hälfte war Appenzell die klar bessere Mannschaft, konnte aber wie am Vortag die spielerische Überlegenheit nicht in Tore ummünzen. So geriet man kurz vor der Pause folgerichtig in Rückstand, bevor Flö kurz nach der Pause den Score ausglich. Es entwickelte sich ein hitziges Hin und Her mit vielen Strafen auf beiden Seiten. Die Capitals gingen erneut in Führung doch ein paar Sekunden später traf Julian bereits wieder zum Ausgleich. Jetzt schien man das Momentum auf seine Seite gezwungen zu haben, doch das Schicksal hatte andere Pläne. Ein Berner nutzte seine wiederholte Erholungszeit auf der Strafbank zu einem Energieanfall und erwischte die Appenzeller mit einem Buebetrickli. Frenetischer Jubel brandete von der Berner Kurve durch die Halle Seeblick. Damit war der Mist geführt und die Niederlage stank den Appenzellern gewaltig.

Da auch drei Gruppenzweite aufsteigen konnten, kam es gegen den altbekannten Gegner Mörschwil zum Showdown. Hoch konzentriert startete man in die Partie und versuchte die Mörschwiler mit situativem Pressing in Verlegenheit zu bringen. Büxi fasste sich ein Herz und versenkte einen Freistoss direkt im Tor. Es folgte eine Unterzahl. Doch Mario Gasser wechselte in den Super Mario Modus und umspielte mit herrlichen Finten gleich zwei Gegenspieler. Nachdem der Schuss von Jan vom Mörschwiler Goalie mirakulös pariert wurde und Mario am Pfosten scheiterte, versenkte Adi den Ball doch noch im Tor. Nun entwickelte sich dieser Aufstiegswillen, den man am Mittwoch noch vermisst hatte. Die personell ausgedünnten Drachen versuchten zu reagieren, doch es war dem Präsidenten des UHA vorbehalten, das dritte und letzte Tor zu erzielen. Raphy konnte alleine auf das gegnerische Tor losziehen und netzte souverän ein. Mörschwil verkürzte in Überzahl auf 3:1, doch dank eines überragenden Simon Koller im Tor und einer aufopfernd kämpfenden Mannschaft konnte der Vorsprung ins Ziel gerettet werden. Das grosse Rechnen begann. Ein Tor mehr und man wäre sicher aufgestiegen. Zum Glück war der fleischgewordene Kalkulator Michael Inauen vor Ort, der (natürlich) bereits alle möglichen und unmöglichen Varianten durchgerechnet hatte. Alsbald kam er per Wahrscheinlichkeitsrechnung zum Schluss, dass es reichte. Ekstase! Altersgerecht. Solch ein Erfolg will gebührend gefeiert werden, denn es wird für die meisten Spieler der Mannschaft der letzte (sportliche) Aufstieg im Leben sein.

Zur Feier des Tages sollen die Helden von Mörschwil kurz porträtiert werden:

Simon

Er kann nicht darauf hoffen, dass die Bälle an seiner Oberfläche hängen bleiben, dafür mangelt es seinem Körper am seehundhaften. Was ihm als Seehund fehlt, macht er als Katze weg. Am Sonntag wuchs er über sich hinaus, hexte uns mit schier unglaublichen Paraden zum Aufstieg und wird als der Fänger von Mörschwil in die Annalen der Unihockeygeschichte eingehen. Die Katze machte in der Nacht auf Montag eine Geschlechtsumwandlung durch und wachte als Kater auf.

Sandro

Erster 1. Liga-Goalie des Vereins. Verhindert,wenn es sein muss, auch mit seinem Hüftgold Tore. Seit er selbst Schiri ist, hat er - tiefenpsychologisch interessant - den Respekt vor den Schris verloren. Der tolle Hecht fischte am Samstag beinahe alles und hielt den Sieg mit starken Paraden fest. Den Goalies muss im Allgemeinen ein Kränzchen gewunden werden. Wohl keine 4.Liga-Mannschaft kann auf ein solch zuverlässiges und mannschaftsdienliches Goalie-Duo zählen. Ein grosses Bravo!

Raphy "Il Presidente"

Wird hinter vorgehaltener Hand auch CC genannt, hat im Unterschied zu seinem Pendant aus dem Wallis aber einen geringeren Trainerverschleiss und einen echten Haaransatz. Als leidenschaftlicher Koch steht ihm das Dressing näher als das Pressing und die Hüfte hat er lieber auf dem Teller als im Rücken. Besiegelte mit seinem Solo-Lauf den Sieg gegen Mörschwil und konnte sein fehlendes "Feuer" des Vortages wieder entfachen.

"Pascacell"

Er läuft und läuft und läuft. Wenn er einmal stirbt, muss man die Beine wohl extra erschlagen. Lässt sich durch nichts und niemanden stoppen, ausser von einem Nachtschattengewächs über seinem Knie. Wenn er in einem Spiel nicht mindestens 3x über die Bande fliegt, geht er enttäuscht nach Hause. Zum Glück kommt seine Freundin aus einer Schwingerfamilie, die ihn dann mit einem hochgezogenen Brienzer innerlich wieder ausgleichen kann.

"Little Chitzeler"

Das zweite Duracell-Hasi auf dem Flügel. Die Flying Rabbits setzen mit ihrer Laufstärke und nervtötender Penetranz jedem Gegner zu und bildeten an diesem Wochenende ein hochproduktives Duo. Hat auch eine hochromantische Veranlagung. Er bietet in der Toskana Bike to love-Touren an und reitet mit willigen Zürcherinnen auf Drahteseln in den Sonnenaufgang. Mit Happy End. Die willige Zürcherinen wohnt bei ihrem Chitzeler und ist ein treuer Fan vom UHA. 

Ramon "Beinhart"

Mit Reto zusammen der dienstälteste Spieler im Team. Seine Eltern müssen prophetische Fähigkeiten besitzen, bedeutet Ramon doch der Kämpfer / der Verteidiger. Die Gegner bekommen weiche Knie, wenn sie Lutzifer in ihrem Nacken spüren. Das Sitzen auf harten Spielerbänken bereitet seinem Steissbein bisweilen Mühe, weshalb er sich hin und wieder für ein paar Minuten auf den weichen Schwedenkasten setzt.

Julian

So borstig, wie es der Name erahnen lässt, ist der Junge nicht. Ob als Verteidiger oder als Flügel, seine gezogenen Schüsse sind bei den Goalies gefürchtet. Mehr gemurkst als gezogen war sein zweites Tor gegen Bern, aber wen interessiert das schon?

 "Flö"

Borstiger ist da schon der Flö, dessen Kopfhaut zu 80% aus Haaren besteht. Bei einer Begegnung mit einem Yeti wäre unsicher, wer mehr erschrickt. Hat ein quasierotischem Verhältnis zur Backhand und ist auch sonst ein begnadeter Tricklibueb. Ein ebensolches Trickli kurz vor Schluss hat uns nach Ansicht gewisser Fans beinahe den Aufstieg gekostet.  Pusht sich vor den Spielen gerne mit Lounge-Musik. Laut Statistik scheint es seine Skorerqualitäten nicht zu irritieren.

Stegi

Der Güedler hat einen solchen Druck auf dem Stock (nicht zwingend doppeldeutig gemeint), dass er pro Saison im Schnitt vier Stöcke braucht. Falls die Stöcke nicht brechen, trifft er mit ihnen konstant ins Tor. Hat aber eine Angststörung vor leeren Toren. Will unbedingt einmal Topskorer werden. Weiss, was es dazu braucht und deshalb übernimmt er in der nächsten Saison die Buchführung der Statistik.

Ernst "The Legend"

Der Begriff Legende wird in unserer Zeit inflationär verwendet, wer aber 40 Jahre Unihockey auf allen Stufen - von NLA bis 4. Liga - spielt, dem ist rhetorisch nicht anders beizukommen. Eine Leidenschaft, die manchmal Leiden schafft. Eigentlich ist Ernst fit wie ein Turnschuh, aber das Knie ist ein Halbschuh. Lässt sich mit etwas Geschick und medizinischem Unverstand vielleicht noch bewegen, die 200 Spiele für den Verein vollzumachen (4 fehlen noch). Wobei er mich dann in einen sprachlichen Notstand stürzen würde. Was ist die Steigerungsform von Legende?

"Büxi"

In der Kunst würde man ihn der neuen Sachlichkeit zuordnen. Ihn kann nichts aus der Ruhe bringen, ausser vielleicht ein besonders schöner Pilz im Wald. Spielt auch wie eine Morchel, äusserlich unspektakulär aber unheimlich fein und wertvoll. Quittierte seinen direkt ausgeführten Freistosstreffer gegen Mörschwil mit einem leichten Achselzucken. Kann ja mal passieren.

Danilo

Wer kann schon von sich behaupten, dass ein eigener Spielzug nach ihm benannt ist? Wer unbedrängt einen Ball über die Bande schlägt, der führt einen lupenreinen "Danilo" aus. Wenn er sich auf dem Feld nicht mit seinem Vornamen beschäftigt, macht er aber viele schlaue Sachen, auch neben dem Feld, wie beispielsweise Bier aus der eigenen Hausbrauerei ins Training bringen

Beni "Il Capitano"

Es gibt keinen im Team, der nicht gerne mit Beni spielt. Man weiss zwar nicht, wie er es genau macht, aber irgendwie hat am Ende eines Gewühls immer Beni den Ball. Er musste sich am Samstag von einem Mädchen aus dem Zuschauerraum Egoismus vorwerfen lassen. Eigentlich ist er ein fleissiger Passer, aber eigentlich ist er auch immer pünktlich... Unterstützt als Ganzjahreschlaus den Biene-Sämi im heroischen Kampf gegen das grässliche Rugguserli.

"Biene-Sämi"

Als Kugelblitz mit dem Laserauge definitiv eine Lichtgestalt auf dem Feld. Hatte sein Hoch bereits am Samstag, spielte sich aber erst am Sonntag in einen Rausch. Nicht nur seine Pass-, auch seine Bassqualitäten sind überragend. Als begnadeter Sänger versucht er bisher vergeblich den Innerrhodern das "Zäuerlen" beizubringen. Seine Tochter war so stolz auf ihren Papi, dass sie ihn am nächsten Tag unbedingt persönlich kennenlernen wollte und die Welt erblickte. Herzliche Gratulation!

Rico

Ernährt sich gefühlt an 240 Tagen im Jahr von selbterlegtem Wild-Chinoise. Schlau wie ein Fuchs bewegt er sich auch auf dem Feld. Im letzten Jahr allerdings wie ein angeschossener Fuchs und so konnte er am Wochenende nur als Zuschauer dabei sein. Die Schussverletzung sollte aber bald auskuriert sein. Mit 43 ist es auch definitiv zu früh, die Flinte ins Korn zu werfen. Da hat Ernst seine Karriere im Zwei erst begonnen.

 "Coach Chitzeler"

Seit 7 Jahren hat er es immer wieder versucht, doch erst in seinem Abschiedsjahr als Coach haben wir seine Lieblingsübung "Wilde Pässe" wirklich begriffen und in zählbare Resultate umgemünzt. Sein inneres Feuer brennt mit Holz, denn er mahnt uns vor jedem Spiel, noch ein paar Schitli mehr reinzuwerfen. Schitlispeneden werden vom Team jederzeit gerne angenommen. Vielen Dank Reto! Ab jetzt heisst es "gnüüüüüssssse".

 "Vechdokter" Fritsche

Pascal macht einfach Laune. Wenn wir es mal wieder zu Ernst nehmen, dann holt er uns wieder auf den Boden der Viertliga zurück. Immer für Überrschungen gut. Wenn sie durchkommen, sind seine Schüsse eine Wucht. War am Wochenende leider nicht dabei.

"Super Mario" Gasser

Gasserix muss gallische Wurzeln haben, denn erst in Unterzahl und Umzingelung von Gegnern dreht er so richtig auf. Wie in den Zaubertrank gefallen, liess er Gegner um Gegner stehen. Ist ein erfahrener Aufsteiger.

"Gigi" Eugster

Er arbeitete in diesem Jahr am wohnmässigen Aufstieg. Ist aber hoffentlich in der nächsten Saison wieder am Start.

Jan "Stixi" Styger

Jan ist ein Teilzeit-Engel, denn nur im Sommer erstrahlt sein Haar gülden blond. Im Winter wird der Engel vom Strassenköter überlagert. Köter klingt abwertend, nennen wir ihn Golden Retriever, bissig und trotzdem elegant. Laut Wikipedia sind das aktive und lebenslustige Tiere mit einer übermässigen Liebe zum Wasser. Nach dem letzten Sonntag muss man zumindest den letzten Teil des Satzes in Frage stellen.

 Adrian "Adi" Graf

Unser Graf ist äusserts polyvalent: Verteidiger, Center, Flügel, Trainer, alles hat er im Repertoire. Schoss gegen Mörschwil nach dem Energieanfall von Mario das erlösende zweite Tor. Entwickelt jüngst in seiner Freizeit kreative, benutzerfreundliche (nicht unbedingt besitzerfreundliche) Modelle für den Fahrradverleih

"Zwaico" Sutter

Seit seinem Übertritt in die zweite Mannschaft gerne Zwaico genannt. In der Spielintelligenz absolute Chapions League. Der Frontallappen wird aber zeitweise vom Belohnunszentrum abgedrängt. Das savoir vivre ist ihm genauso wichtig wie das sovoir courir. Er würde wohl den Satz unterschrieben, dass man in einer zweiwöchigen Diät vierzehn Tage verliert. Den Newtonschen Gesetzen folgend befindet er sich gerne im Center des Systems, wurde an diesem Wochenende aber als Verteidiger eingesetzt. Unverzichtbar mit seiner Ruhe und Übersicht.

"Offroad-Fusti"

Ein Mensch zwischen Genie und Wahnsinn. Manchmal erzielen seine Schüsse Unihockeytore, manchmal Basketballkörbe. Chnusti-Fusti fährt auch gerne einmal über Wald und Wiese an die Meisterschaftsrunden oder stürzt sich mit dem Gleitschirm in die Tiefe. Ist wohl der Spieler mit den meisten geblockten Schüssen in der Saison. Das rüttelt nicht am Felsen, aber der Felsen rüttelt manchmal an ihm, wenn er - vermeintlich an ihnen vorbei - in Seen springt. 

Mario "Blatteli" Manser

Wurde Opfer seiner vielen Hobbies. Der Blatteli rutschte auf seinen Ski-Lattelis aus und fällt lange aus. Stellt sich aber selbst als Zuschauer voll in den Dienst der Mannschaft und holte eine 10-Minuten Strafe gegen einen Berner heraus. Muss noch vom falschen Glauben an das Ruugguserli bekehrt werden. 

Alex "Hippo des Olymps" Er schreibt fleissig Spielberichte - ok eigentlich nur, wenn es um einen Aufstieg geht. Den Erfolg vom Wochenende reiht er sympathischerweise direkt hinter dem Olympasieg ein, welchen er aufgrund russischen Dopingbedarf deutlich weniger feiern konnte - vielleicht sollte deshalb die Reihenfolge überdenkt werden. Zwischen den Spielen versucht er sich als Vater des Jahres zu positionieren, wobei auffiel, dass Max noch nicht die Selbstsicherheit eines Bobanschiebers aufwies und fleissig High-Fives verweigerte. Auf dem Spielfeld wird sein Antritt regelmässig unterschätzt, der Antrieb für die Gestaltung des Sommertrainings bleibt hoffentlich auf dem erwartet tiefem Niveau. Natürlich ist noch zu erwähnen, dass es für einen Playoffbart nicht gereicht hatte, doch auch ein Pornobalken trübte seine Sympathie nur geringfügig