Aller Anfang ist schwer...

  • Herren 1
  • 01.10.2018
  • Florian Manser
  • 610
 
Die Herren 1 des UH Appenzell warteten immer noch auf den ersten Sieg. Der Start in die Saison verlief holprig. Zu viele Fehler im Aufbau, zu wenig abgebrüht im Abschluss und zu ungenau im Passspiel. Und doch muss man erwähnen, dass mit den Nesslau Sharks und dem UHC Laupen zwei Teams gegenüberstanden, gegen die eine Niederlage resultieren «darf». Am Sonntag stand mit den Domat-Emsern jedoch ein Team gegenüber, das gemessen an der letztjährigen Saison, ein klarer Befreiungsschlag für den UH Appenzell sein sollte. Die Herren wollten dem heimischen Publikum beweisen, dass sie zu unrecht noch mit 0 Punkten dastanden. Und dann?

Die Herren 1 des UH Appenzell warteten immer noch auf den ersten Sieg. Der Start in die Saison verlief holprig. Zu viele Fehler im Aufbau, zu wenig abgebrüht im Abschluss und zu ungenau im Passspiel. Und doch muss man erwähnen, dass mit den Nesslau Sharks und dem UHC Laupen zwei Teams gegenüberstanden, gegen die eine Niederlage resultieren «darf». Am Sonntag stand mit den Domat-Emsern jedoch ein Team gegenüber, das gemessen an der letztjährigen Saison, ein klarer Befreiungsschlag für den UH Appenzell sein sollte. Die Herren wollten dem heimischen Publikum beweisen, dass sie zu unrecht noch mit 0 Punkten dastanden. Und dann?

Und dann stand es nach 3 Minuten und 29 Sekunden bereits 0:3. Die neun Feldspieler von Domat-Ems demütigten den UH Appenzell, der 22 Spieler auf dem Matchblatt stehen hatte. Angesicht dieser drohenden Schmach, nahm Coach Mösli bereits sein Time-Out – das wahrscheinlich früheste der Klubgeschichte. Er rüttelte die Mannschaft wach, deckte die Fehler auf und appellierte an den Stolz der Spieler. Danach fingen sich die Innerrhoder zum Glück etwas. Doch es dauerte bis in die siebte Minute, ehe Aurel Sutter auf Pass von Marco Solenthaler eine Überzahlsituation ausnutzen konnte. Die Appenzeller agierten weiterhin geduldig, wussten nun aber um die Stärke des Bündner Konterspiels Bescheid. Als vier Minuten vor Drittelsende erneut eine Strafe gegen die Gäste ausgesprochen wurde, sollte das Powerplay den Anschlusstreffer besorgen. Und sie tat es in der Person von Mario Gasser. Er verwertete einen Abpraller von Aurel Sutter zwar nicht im ersten oder zweiten, sondern erst im dritten Versuch, doch als frischgebackener Papa weiss er, wie wichtig ständiges Repetieren und wiederholen ist. Und so schaffte es der UH Appenzell, die peinliche Startphase beinahe gänzlich zu egalisieren.

In der Garderobe gab es lediglich ein Thema: Wieso muss sich der UH Appenzell immer über einen verpassten Spielanfang aufregen?! Coach Mösli passte die Blöcke an, motivierte die Appenzeller und forderte eine konzentrierte Leistung. Der Mittelabschnitt begann danach – wie sollte es anders sein – mit einem Treffer der Bündner nach vier Minuten. Es waren wieder die Kombination aus kleinen Fehler der Heimmannschaft und den überaus effizient agierenden Bündner, die zu diesem Treffer führte. Doch ein solcher Leistungseinbruch wie im ersten Drittel wollte sich auf der Bank der Appenzeller niemand mehr antun. Dreieinhalb Minuten später brachte Marius Wolf auf Pass von Florian Manser die Innerrhoder wieder näher. In der letzten Minute des Drittels schienen die Bündner dann gedanklich schon in der Garderobe, ehe Florian Manser 34 Sekunden vor der Sirene den Ausgleich auf Pass von Mario Gasser realisieren konnte. Die Bündner nahmen dies zur Kenntnis und schienen weiter an die Garderobe zu denken, denn Lukas Sutter schob zehn Sekunden vor Schluss noch zur erstmaligen Führung ein. Spiel gedreht. Knoten geplatzt.

Leider wieder nicht. Der UH Appenzell hatte zwar das Spiel im Griff und minimierte die Fehlerquote, doch die beruhigenden weiteren Treffer blieben aus. Erst in der 52 Minute konnte wiederum Florian Manser von einem schönen Mario-Gasser-Pass profitieren und zum 6:4 einschieben. Es folgte eine hektische Schlussphase, in der Pascal Frischknecht wegen eines Handspiels auf der Strafbank Platz nehmen durfte. Die Unterzahlsituation meisterten die Appenzeller gut, da man sich auf wenige, potenziell gefährliche Bündner-Schützen konzentrieren konnte. Die Bündner drückten auf den Anschlusstreffer und wurden prompt mit dem 6:5 belohnt. Sollte das Spiel so aufhören, wie es begonnen hat? Nein, denn die Appenzeller warfen nochmals alles in die Waagschale und konnten den Vorsprung über die Zeit retten. Beinahe hätte es noch zum Empty-Netter gereicht, da diese aber für «den-einen-der-einen-Meter-daneben-schoss» eine Doppelrunde bedeutet hätte, blieb es beim 6:5 für den UH Appenzell. Fazit: Glück gehabt. Nun gilt es, weiter an den Feinheiten zu arbeiten und am kommenden Wochenende zu beweisen, dass man in der Lage ist von Anfang konzentriert aufzutreten.

UH Appenzell - UHC Domat-Ems 6:5 (2:3, 3:1, 1:1)
Turnhalle Gringel, Appenzell. 151 Zuschauer. SR Koller/Schmid.
Tore: 2. G. Berthel 0:1. 3. J. Blaser (G. Locher) 0:2. 4. T. Bundi (J. Blaser) 0:3. 7. Au. Sutter (M. Solenthaler) 1:3. 19. M. Gasser 2:3. 25. T. Bundi 2:4. 28. M. Wolf (F. Manser) 3:4. 40. F. Manser (M. Gasser) 4:4. 40. L. Sutter 5:4. 52. F. Manser (M. Gasser) 6:4. 56. O. Sauder (M. Hunger) 6:5.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen UH Appenzell. 3mal 2 Minuten gegen UHC Domat-Ems.

Für den UH Appenzell spielten: Cédric Sutter (Torhüter), Michael Inauen (Torhüter), Mario Gasser (1 Tore / 2 Assist), Sepp Räss, Pascal Frischknecht, Ernst Widmer, Lukas Sutter (1/0), Marius Wolf (1/0), Florian Manser (2/1), Michael Büchler, Marco Solenthaler (0/1), Alain Köppel, Sandro Bösch, Raico Sutter, Roland Illi, Dario Fässler, Aurel Sutter (1/1), Samuel Meier, Andrin Sutter, Luca Langenegger

Staff: Marco Mösli, Aldo Blaser, Michael Hollenstein