Der Krimi mit besserem Ende für den UH Appenzell

  • Herren 1
  • 19.11.2018
  • Florian Manser
  • 1016
 
Die Liga wird immer stärker, die Teams verbessern sich und für Fehler bleibt immer weniger Platz. Deshalb gibt es immer häufiger Partien, die knapp entschieden und an Spannung kaum zu überbieten sind.

So war es auch die Partie am Samstag im heimischen Gringel. Die Aufsteiger aus Winterthur gastierten zum ersten Mal in Appenzell. In ihrer bisherigen Saison haben sie sich teuer verkauft und grüssten wie der UH Appenzell aus der soliden Tabellenmitte – für ein spannendes Kräftemessen war also alles bereit.

Die Winterthurer spielten ein System, das den Appenzeller etwas Schwierigkeiten bereitete. Nichtsdestotrotz gelang Marius Wolf auf Pass von Aldo Blaser nach rund zweieinhalb Minuten der Führungstreffer. Das Spiel war geprägt von der Defensive und die Abschlüsse in der Offensive wurden von den stark parierenden Torhütern beiderseits vereitelt. Nach fünf Minuten klingelte es dann trotzdem im Kasten der Appenzeller. Der Ausgleich der Gäste entsprach dem Spielgeschehen aber voll und ganz. Als eine Strafe gegen den UH Appenzell ausgesprochen wurde, sich jedoch auch die Schiedsrichter nicht mehr sicher waren, gestand Marco Solenthaler seine Gräueltat: er hatte tatsächlich einen STOCKSCHLAG begangen («ein Raunen ging durch die Menge» ob dieser obszönen Tat). Das folgende Boxplay war jedoch derart gut, dass die Appenzeller beinahe in Führung hätten gehen können. Doch der Winterthurer-Keeper reagierte mirakulös und verwehrte dem anstürmenden Aldo den Unterzahltreffer. Weitere, leichte Unkonzentriertheiten wurde auf beiden Seiten bis zur Sirene nicht mehr bestraft und es blieb beim unihockey-untypischen, niedrigen 1:1-Untentschieden.

Das Mitteldrittel gehörte dann definitiv den Winterthurern. Gleich 24 Sekunden nach Wiederanpfiff erwischten sie die Appenzeller eiskalt und gingen erstmals in Führung. Auch nach diesem Treffer, der für die Appenzeller eigentlich hätte ein Weckruf sein sollen, stockte die Offensive der Innerrhoder. Erst als Captain Mario Gasser auf Pass von Sepp Räss den Ausgleich besorgte, hatte man erstmals das Gefühl, dass die Appenzeller im Spiel angekommen sind. 51 Sekunden später erzielten die Winterthurer aber erneut einen Treffer und straften den Appenzeller-Hochmut. Weil es so wenig Tore gab, werden in diesem Spielbericht auch Fast-Torerfolge genannt. So bezwang Aldo Blase nach gut 28 Minuten zwar den Torhüter, doch der Ball prallte von der Latte ins Aus und wieder ging «Ein Raunen durch die Menge». Dass die Appenzeller nicht deutlich in Rückstand gerieten, können sie Cédric Sutter im Tor zuschreiben. Viel zu oft wurde er im Stich gelassen und parierte ein ums andere Mal hervorragend: Danke Cédric! Mit dem Resultat von 2:3 ging es in die letzte Pause.

Da Coach Mösli das gewisse Feuer fehlte, stellte er die Linien komplett um und liess nur noch mit zwei Linien spielen. Das Resultat dieser Anpassung liess jedoch vorerst noch auf sich warten: In Minute 45 bediente Andrin Sutter Mario Gasser zum vielumjubelten Ausgleich. Und fünf Minuten später schloss Aldo Blaser selbst den herrlichen Pass von Andrin Sutter ab. Spiel gedreht, alle happy und Coach Mösli als Trainer des Jahres? Noch nicht ganz... die letzten zehn Minuten verbrachten die Appenzeller vor allem mit Defensivarbeit. Ausser Aldo Blaser, der immer wieder versuchte, das leere Tor zu treffen und manch ein «Raunen in der Menge» auslöste. Der knappe Vorsprung reichte aber schlussendlich und die Appenzeller konnten den wichtigen Sieg feiern. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, etwas Glück und viel Willen schafften es die Innerrhoder, den Sieg gegen die starken Aufsteiger ins Trockene zu bringen.


Tanzkurse gibt's bei Andrin Sutter jeden Donnerstag, wenn er im Militär den grossen Ausgang hat.